Wenn wir uns mit dem Herzen der Erde verbinden, ist Heilung eine natürliche Konsequenz.
Wenn wir das Wort Heilung hören, dann entsteht oft der wirklich tief sitzende Wunsch, dass wir von einem auf den anderen Moment all unsere Wunden rein waschen können, und dass uns von diesem Moment an nichts mehr verletzen kann, denn genau das sind wir: im tiefsten Kern verletzt.
In jedem von uns existiert eine Wunde, die so tief sitzt, dass sie unser ganzes Leben beeinflusst. Es kann ein Ereignis sein, wo uns ein Seelenanteil verloren gegangen ist, ein Trauma, was uns im Mark erschüttert hat, und seitdem unsere ganze, wenn auch oft unbewusste Aufmerksamkeit einnimmt und somit unsere Lebensenergie konsumiert. Wir fühlen uns seitdem eigentlich total kraftlos und vor allem wertlos, aber das ist ein Zustand, den wir schon für normal halten, weil wir es gar nicht anders kennen. Seitdem rennen wir unserer Kraft und unserem Wert hinterher, was wir beides immer im Aussen suchen, bei einem anderen Menschen, unserem Partner, Chef, Lehrer, Bruder, Schwester, Freund, Freundin oder der Gesellschaft. Die Bestätigung von ihnen ist der einzige Beweis, für unserenWert, den wir kennen. Nur hält dieses erlösende Gefühl nie lange an, denn wenn die Bestätigung ausbleibt, dann sind unser Wert und unsere Kraft auch wieder weg. Auch der Versuch uns irgendwie immer besser als andere zu fühlen, indem wir andere verurteilen, oder sie runter machen bringt nur kurze Erholungspausen für unser Ego, welches uns immer wieder genau da hindrängt andere zu verurteilen, runterzumachen, oder sich über jemandem zu stellen, um uns besser fühlen zu lassen. All das sind die verzweifelten Versuche unseres Systems irgendwie an die verlorene Kraft zu kommen, damit wir uns endlich, oder vielleicht sogar zum ersten Mal wirklich annehmen und lieben können. Wir fühlen oft Liebe in uns, aber wir können sie nicht richtig in unser Herz lenken, denn die Verbindung zu unserem Herzen ist mit einer Schutzmauer blockiert. Diese Mauer haben wir uns errichtet, als wir unseren tiefsten Schmerz erleben mussten, und damals hat uns die Mauer geholfen irgendwie damit klar zu kommen, dass uns grosses Leid angetan wurde, aber sobald wir uns auf den Heilungsweg begeben blockiert uns dieser intelligente Schutzmechanismus unseres Körpersystems.
Die Liebeskraft schlummert dennoch in uns, denn das ist unsere natürliche Vibration. Aber Liebe allein reicht nicht, um uns auf unserem Heilungsweg und generell in unserem Leben auf einem vitalen, harmonischen Kurs zu halten. Es gibt eine wichtige Zutat, die unsere Liebeskraft erst vollständig entfacht.
Diese wichtige Kombination nennen wir in der Andina Tradition MUNAY. Munay ist die Kraft der Liebe in Kombination mit unserem Willen, denn Liebe ohne Wille hat keine Definition und Richtung, und Wille ohne Liebe hat keine Tiefe. Sie gehören zusammen, und nur dann, wenn wir beides kombinieren, können wir ganz sein.
Genau dabei geht es bei der Heilung. Wir wollen ganz sein, und dazu holen wir uns unsere Kraft zurück. Wir fangen erstmal damit an uns Stück für Stück von unserer Vergangenheit zu lösen, löschen dabei alte Verträge, die wir gemacht haben, trennen uns von Verbindungen, die uns blockieren (Menschen, Situationen, Orte...), geben unserem inneren Kind die Sicherheit und Liebe, die es braucht, entmächtigen alte Glaubenssätze, holen unsere Seelenanteile zurück, und vergeben der Kreation unserer Vergangenheit, um uns dadurch nachhaltig zu verändern. Und dazu brauchen wir unseren Willen in Kombination mit tiefer Liebe.
All diese Arbeit, die wir aus freiem, liebevollen Willen machen, um uns unsere Kraft zurückzuholen, bereitet uns auf einen sehr wichtigen Moment vor. Es ist der Moment, wo unser Herz wirklich wieder in der Lage sein kann, sich dem Schmerz zu stellen, der uns vor so langer Zeit widerfahren ist. Wir lassen Mauer um Mauer, Schutzpanzer um Schutzpanzer, Widerstand um Widerstand los, und spüren dadurch, dass unsere Fähigkeit wieder ganz pur zu lieben zunimmt. Unsere Vitalkraft wird gestärkt, die Fähigkeit Freude zu kreieren wächst, wir lernen die Grenzen an die richtigen Stellen zu setzen, und Harmonie stellt sich ein. Wir fühlen uns wohl und geniessen es wieder verletzbar zu sein, denn das ist ein so gutes Zeichen. Dadurch können wir unser inneres Kind wieder spüren, was schon so lange darauf wartet in den Arm genommen zu werden, richtig zu weinen, und vollkommen zu heilen. Wir lernen zuzuhören, was wirklich in uns abgeht. Wir lassen es nicht mehr zu, dass wir uns selber ignorieren, nur um irgendwo dazuzugehören. So viele Dinge ändern sich in uns, weil die Liebe in unserem Herzen, gepaart mit unserem Willen schon alles getan hat und weiterhin alles tun wird, wahrhaft zu uns selbst zu stehen, und uns zu lieben, einfach nur, weil es uns gibt, und weil wir erkennen, dass es wirklich ein Geschenk ist auf dieser Erde zu sein.
Diese pure Reise der Liebe bietet uns Schamanismus. Es ist die Magie der Erde, und genau das ist es, warum wir hier sind. Wir sind hier, um von der Magie der Erde zu lernen, wie man aus freiem Herzen liebt.
Um das erleben zu können müssen wir uns natürlich unserer Vergangenheit stellen, um uns von ihr zu lösen, damit wir unseren vollen Fokus auf die Freude richten können, die uns erwartet, wenn wir in die Magie eintauchen. Wir sind wertvoll, waren es immer, und werden es immer sein. Alle Zeremonien, Einweihungen und Kurse sind genau darauf ausgelegt diese Magie wieder in uns zu spüren, und danach zu leben.
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